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Kyoto: Noise Performance at Voice Gallery, 2.11. 1999 |
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Schon um 9:00 von der Sonne aufgewacht, aber bis um 11:00 liegengeblieben. Draußen vor dem Haus rauscht der Bach. Emi versucht mir Ma-cha (grüner Pulvertee) schon zum Frühstück anzubieten. Das ist etwas viel um diese Zeit. Aber sie macht auch noch richtig Frühstück, d.h. japanisches. Weiße Misosuppe, gebratenes Ei, eingelegtes Gemüse, Reis. Kann mich nur schwer damit abfinden. Fahre mit Takuya in die Stadt, um nach einem Insert-Kabel zu schauen. Sie haben keins. Nehmen also einen kleinen Stecker, weil Takuya noch ein Mini-Klinke auf Cinch-Kabel hat. Auf der Straße haben sie Parkplätze mit Krallen, die einen freigeben, wenn man das Geld einschmeißt. Fahren zurück zum Studio und holen das Equipment. In der Zwischenzeit ist die Sonne verschwunden und hat dichter Bewölkung Platz gemacht. Regen liegt wieder in der Luft. Fahren zur Voice Gallery, die auf der Kawaramachi Dori liegt. Das Gebäude, zweistöckig, ist fast ein Schuppen. Die Gallerie im ersten Stock ist sehr klein, vielleicht zehn Quadratmeter. Auf der Etage befinden sich noch andere Büros, unter anderem das von Dump Type, in das ich kurz einen Blick werfen darf. Die Gruppe ist wieder auf Tournee. Bauen alle Sachen aus Takuyas Studio auf. Takuyas Freundin Emi hat schon den ganzen Tag an einem kleinen Buffet gewerkelt. Der Abend fängt schon um 19:00 mit DJ Kazuma an, der sehr minimales abstraktes Zeug auflegt. Sogar Steve Reich. Das ist eine angenehme Einleitung zu meiner Performance. Überraschend viele Leute gekommen. Eine ältere Frau wird mir als das Rückgrat der japanischen Performance-Bewegung vorgestellt. Fange um 20:15 an, nachdem ich vorher die Videokamera unter dem Beamer befestigt habe, der im Standby Modus noch ein fahles blaues Licht auf mich wirft. Bin zuerst ziemlich aufgeregt, aber komme dann ganz gut rein. Die Zeit geht unheimlich schnell vorbei. Es sind wohl einige Leute gegangen, aber die meisten fanden es gut. Die japanische Performance-Künstlerin kommt auf mich zu und meint es wäre großartig gewesen. Lerne eine deutsche Frau, Regine, kennen, die nach einem Japanologie Studium in der Stadtverwaltung von Otsu, 20km nordöstlich von Kyoto, arbeitet. Sie sagt, sie hätte sich bisher nichts unter Noise vorstellen können, aber jetzt sei es ihr klarer geworden. Mein Anfang hätte sie noch ein wenig erschreckt, aber dann hätte sie sich den schrägen Tönen ergeben. Frage sie, ob man hier vielleicht Fugu essen könnte. Viel getrunken. Mit Takyuya die Geräte abgebaut und zurück ins Studio gebracht. Erst gegen 0:30 bei ihm zu Hause. |
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I gave my first noise performance at Voice Gallery Kyoto on Tue., 2d Nov. 1999 Video excerpt from end of performance Audio exzerpt |
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© multi.trudi 1999 |