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48h Japan - Samstag (18.12. 1999)

Mein Frühstück
Trudi bei Tag
Ich selbst langeweilend
Lucie Beppler (rechts) und Freunde
Der Doktor aus Bad Homburg
Späte Gäste
Gäste zu später Stunde

Etwas unbequem und steif, aber bis 12:00 geschlafen. Ich habe extra lange Kassetten von fünf Stunden Länge gewählt, damit ich nicht so oft zum Bandwechseln aufstehen muß. Mache mir Frühstück aus Kaffee und Broten. Draußen ist der Schnee schon wieder geschmolzen. Häßliche Pfützen auf dem dem Vorplatz, alles grau und verhangen. Nieselregen in der Luft.

Um 14:30 kommt Petra vorbei und bringt mir indisches Essen. Sogar an die Zahnbürste hat sie gedacht. Ich hatte schon einen unangenehmen Geschmack im Mund. Petra sagt, daß das sprechende Feuerzeug, das ich ihr aus Japan (an der Ueno station gekauft) mitgebracht habe quäkt: Rauchen macht Krebs. Jedenfalls hat das eine Japanerin von der HfG so verstehen können.

Ansonsten bin ich den ganzen Nachmittag allein. Kopiere nebenher Bänder und versuche meine Notdurft am Mainufer zu verrichten. Aber Kälte und Nässe verhindern ein größeres Geschäft. Gegen 18:00 laufe ich wegen Zigaretten bis vor an die Tankstelle. Merkwürdiges Gefühl so "außer Haus" zu gehen, als wäre die Franziusstr. so abseits, aber allein Tankstelle und Ostklub kommen mir vor wie Vorposten der Zivilisation. Nach 20:00 kommt der erste Gast: Michel Klöfkorn, einer der Filmer, die bei "Winterspruch" mitgemacht haben. Er sagt über meine Videos, vermutlich hätten die Leute Schwierigkeiten Bilder zu sehen, wo "die Kamera dem Auge folgt". Das finde ich sehr gut ausgedrückt.

Später erscheint Lucie Beppler mit einem seltsamen israelischen Doktor, der sehr agitiert wirkt. Er wirft ständig die Arme in die Luft und deklamiert: "Die Kunst muß einen Sinn haben. Die Kunst muß etwas ausdrücken wollen. Der Kunst muß man die Arbeit ansehen. Die Kunst muß Spaß machen." Selbstredend kann er multi.trudi nicht als Kunst begreifen. Später erfahre ich, daß er Frauenarzt in Bad Homburg ist, wo er neben künstlichen Befruchtungen frigiden frustrierten Damen erklären muß, was ein Orgasmus ist. Ob das Spaß macht?

Pünktlich um halb zwei scheint Schluß zu sein. Klappe meine Liege aus und steige in den Schlafsack. Zehn Minuten später klopft es schon an der Tür. Die Arosas mit zwei Jungs, die sich "Superpop" nennen. Gut, daß es noch grünen Tee gibt.

Um drei Uhr fährt Gabi Juvan vor, gerade pünktlich um "ihren" Toyko Teil zu sehen. Dann kommt noch Rüdiger Carl mit zwei Düsseldorfer Malern und einer Freundin. Einer von ihnen ist schlecht drauf. Der andere redet ihm zu "Du mußt doch mal an deine Karriere denken. Red doch mal mit dem Ammann." Die bleiben bis halb fünf. Danach erschöpft auf meine Liege gefallen.

Zeitplan

48h verteilen sich über drei Tage. Meine drei Reisen nach Japan lassen sich aber leider nicht genau auf die einzelnen drei Tage abbilden, weil ich in etwa gleich viel Bänder aufgenommen habe, der Freitag aber mit Beginn um 21:00 der kürzeste Tag ist.
Meine Aufstellung sieht dann so aus:

Japan 1995: Fr., 21:00 - Sa., 12:00

  • Tokyo - Akita - Ogata Mura - Kashiwazaki - Takayama - Gifu - Okayama - Kurashiki - Hiroshima - Miyajima - Kyoto - Nara - Ise - Tokyo - Kamakura - Nikko - Tokyo.

Japan 1996: Sa., 12:00 - So., 2:00

  • Tokyo - Kyoto (+ Kurama + Ohara) - Kurashiki - Uwajima - Yawatahama -Beppu - Hagi - Izumo Taisha - Niimi - Tsuyama - Nagi Cho - Okayama - Tokyo.

Japan 1999: So., 2:00 - So., 21:00

  • Tokyo - Nagano - Nozawa Onsen - Bessho Onsen - Tokyo - Kyoto - Izushi - Fukuchiyama - Kyoto - Wakayama - Kawayu Onsen - Wakayama - Matsumoto - Tokyo.

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